Engagiert für den Bildungserfolg unserer Kinder. Identifizierung der Herausforderungen spanischsprachiger Familien
María Pinto / Nürnberg, 14 Januar 2021
Übersetzung von www.confederacion.de
In diesem Dezember fand das erste virtuelle Treffen spanischsprachiger Familien in der Region Nürnberg unter dem Titel statt: “Engagiert für den Bildungserfolg unserer Kinder. Identifizierung der Herausforderungen spanischsprachiger Familien”.
Diese Tagung ist Teil des Projekts AMITE (“Arbeit mit Eltern”) der Confederación de Asociaciones de Padres de Familia en la R.F. de Alemania (Bund der spanischen Elternvereine in der BRD), gefördert durch das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und wird in Nürnberg von den Multiplikatoren der INTERCULTURA deutsch-spanischer Verein für Bildungs- und Kulturarbeit e.V. organisiert.
Aufgrund der großen Anzahl von Familien, die an der Teilnahme interessiert waren und um die Teamarbeit in der virtuellen Umgebung zu erleichtern, wurde der Workshop an zwei Tagen abgehalten: 12. und 18. Dezember. Insgesamt nahmen zwanzig Familien aus Argentinien, Chile, Kolumbien, Kuba, Spanien, Mexiko, Peru und Venezuela teil, sowie zwei spanischsprachige Familien aus Brasilien und der Ukraine.
Ziel dieses ersten Treffens war es, die wichtigsten erzieherischen Herausforderungen für spanischsprachige Familien in Deutschland zu identifizieren.
Der Tag begann mit der Präsentation des Vereins INTERCULTURA und des AMITE-Projekts, gefolgt von einer Vorstellung aller Teilnehmer und einer Eisbrecher-Aktivität namens “Eltern-Bingo”. Es folgte die Aktivität “Sätze vervollständigen”, bei der die Eltern Sätze wie “Als Vater/Mutter mache ich mir Sorgen um…” vervollständigen und ihre Antworten mit der Gruppe teilen mussten.
Die dritte Aktivität des Tages war die “Problemampel”, bei der die Elternteams die wichtigsten Hindernisse, denen sie als Eltern beim Bildungserfolg ihrer Kinder in Deutschland begegnen, identifizieren und farblich einordnen mussten.
Zum Abschluss gab es eine vergleichende Betrachtung der “Problem-Ampeln” der drei Teams.
Zu den Hauptthemen, die wir nach diesen Überlegungen mit den Familien beobachten konnten, gehören die folgenden:
- Eines der Probleme, die von den Eltern genannt wurden, war die Sorge, dass sie mit dem deutschen Bildungssystem nicht vertraut sind und dass ihr mangelndes Wissen ihren Kindern Chancen oder Werkzeuge vorenthalten könnte, um ihre Träume in der Zukunft zu verwirklichen.
- Tatsächlich ist die Frage, die den Eltern schulpflichtiger Kinder die meisten Sorgen und Ängste bereitet, was passiert, wenn sie nicht auf das Gymnasium kommen. In den meisten spanischsprachigen Ländern wird ein Universitätsstudium als die einzig mögliche Alternative angesehen, um eine vielversprechende berufliche Zukunft zu haben.
- Bei Eltern mit Kindern im Vorschulalter wurde mehrfach die Angst vor dem Reifetest für den Eintritt in die Grundschule festgestellt, die auf das fehlende Wissen über den Zweck dieser medizinischen Untersuchung und über ihren Inhalt zurückzuführen ist.
- Außerhalb des Schulsystems ist eines der Hauptanliegen der Familien, ein Gleichgewicht zwischen eigenen Werten und Traditionen und den deutschen zu finden, besonders wenn es einen Konflikt zwischen den Werten der Heimatgesellschaft und denen der Gastgesellschaft gibt.
- Eine der Herausforderungen für Eltern ist es, ihre eigenen Traditionen so zu vermitteln, dass sie für ihre Kinder attraktiv sind (z.B. mit anderen Familien und Kindern) und sie zu motivieren, aktiv ihre Muttersprache zu sprechen.
- Ein weiteres wiederkehrendes Thema war das Bedürfnis nach mehr Kontakt mit deutschen Familien. In diesem Zusammenhang wiesen die Eltern auf die Schwierigkeiten bei der Kommunikation und dem Aufbau von Beziehungen zu diesen Familien hin, die auf kulturelle/ kommunikative Unterschiede und das fehlende Wissen über die deutsche Kultur und die hiesigen sozialen Beziehungen zurückzuführen sind.
- Darüber hinaus wurden weitere wichtige Themen besprochen, wie z. B. die Angst, dass die Kinder diskriminiert werden oder unter sozialem Druck stehen, um “wie die anderen” zu sein und ihre Identität zu verlieren.
Die Liste der diskutierten Themen war lang und sehr interessant. Wir möchten uns bei den teilnehmenden Familien für ihr Engagement im Projekt und die tolle Arbeitsatmosphäre bedanken, die für den Austausch von Erfahrungen und Ideen geschaffen wurde.
Wir danken auch dem AMITE-Team für die Hilfe und die wertvollen pädagogischen Beiträge sowie dem Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für ihre Unterstützung, ohne die dieses Projekt nicht möglich wäre.
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